In der Mitte Taiwans habe ich mich auf den Weg nach Shuili und Checheng am Ende der Jiji-Linie gemacht.
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Diesmal gibt’s die Karte direkt zu Beginn als kleinen Überblick. Natürlich freue ich mich immer über Rückmeldungen: Ist es besser so, oder soll sie doch lieber wieder ganz nach unten?
Nachdem ich gerade erst für die vorherige Etappe von Taichung nach Kaohsiung gefahren war, ging es schon wieder zurück gen Taichung. Die vielleicht etwas seltsam anmutende Routenplanung liegt daran, dass ich mich natürlich immer wieder mit Freunden treffe und auf deren Zeitplanung Rücksicht nehme. Außerdem hatte ich Kaohsiung außerplanmäßig vorgezogen, um noch rechtzeitig für das Wannian-Festival dort zu sein.
Von Kaohsiung nach Taichung fuhr ich per Hochgeschwindigkeitszug, anschließend vom Bahnhof Xinwuri (der TRA-Bahnhof zum Hochgeschwindigkeitsbahnhof Taichung) wieder ein kleines Stück nach Süden bis Ershui. Dort beginnen die meisten Züge der Jiji-Linie, die mich zu meinem Etappenziel führen sollte.
Die Endstation der Linie ist Checheng. Da ich dort allerdings keine Hotels gefunden habe, blieb ich über Nacht am vorletzten Bahnhof in Shuili und machte erst am Folgetag einen Ausflug nach Checheng.
Shuili liegt Nahe des berühmten Sun Moon Lake, den man per Bus in etwa 30 Minuten erreicht. Umso verwunderlicher, dass es hier nahezu keinen Tourismus gibt, sondern alle Reisenden lieber die horrenden Preise direkt am See bezahlen.
Die Auswahl an Unterkünften war dementsprechend natürlich auch in Shuili nicht besonders groß, booking.com bot nur eine Handvoll Homestays mit sehr unterschiedlichen Bewertungen an, einige davon weit abgelegen im Niemandsland. Umso glücklicher durfte ich mich schätzen, auf das Shuili Homestay gestoßen zu sein.
Abgesehen vom Upgrade auf ein 4er-Zimmer und der wie versprochen großartigen Aussicht – siehe Fotos – erwiesen sich vor allem die Gastgeber als Glücksfall. Ein noch relativ junger IT-Spezialist hat sich hier erst vor wenigen Jahren eine neue Existenz aufgebaut, die Unterkunft zusammen mit seinen Eltern auf Vordermann gebracht und ein kleines Paradies geschaffen, das sogar einen Zeltplatz bietet. Außerdem gibt es eine kleine Bar mit kostenlosen Getränken und jeden Morgen selbstgebackenes Brot.
Bei meiner Ankunft hätte ich wohl auch vom Shuttle-Service zum Bahnhof Gebrauch machen können, denn auch wenn die Strecke auf der Karte nicht besonders lang aussieht, ist das steile Bergaufstück mit schwerem Koffer ganz schön anstrengend.
Am nächsten Morgen hatte ich erstmals die Gelegenheit, mir die Gegend bei Tageslicht anzusehen. In Shuili blieb ich allerdings nicht sehr lange, sondern machte mich direkt mit dem Zug auf den Weg nach Checheng. Die Waggons waren allesamt voll mit Ausflüglern, da sich die Endstation der Jiji-Linie großer Beliebtheit als Ziel für Tagestrips erfreut. Zu meiner Freude handelte es sich dabei fast ausschließlich um Taiwaner, so dass sich die Touristenstände stark in Grenzen hielten.
In Checheng verbrachte ich mehrere Stunden mit einem gemütlichen Spaziergang durch den Ort, in dem es noch viele alte Häuser gibt. Dazu kamen natürlich die Berge ringsum und schließlich etwas höher gelegen ein Wasserkraftwerk, in dem aber leider gerade keine Tour angeboten wurde, als ich dort ankam. Trotzdem konnte ich die schöne Aussicht auf Checheng sowie den Stausee genießen.
Zurück nach Shuili nahm ich nicht den Zug, sondern einen Wanderweg, der größtenteils entlang eines Flusses verlief und dessen einziger Nachteil der oft mangelnde Schatten in der knallenden Nachmittagssonne war.
Nach einem entspannten Abend in meiner Unterkunft fuhr ich am folgenden Tag zurück nach Ershui und von dort weiter nach Chiayi. Dem Taiwan-Kenner wird damit klar sein, dass es als nächste Etappe natürlich mit der Alishan-Linie weiter geht.